Mit viel Selbstvertrauen und optimal vorbereitet machte sich Anthony Sanders, Ringer vom ESV München Ost e.V. mit seinem Vater und Trainer Aaron Sanders nach Hemsbach, zu den Deutschen Meisterschaften der Junioren im griechisch / römischen Stil auf. Nach seinem sensationellen Erfolg Mitte Februar auf Cuba, bei dem sich Anthony Sanders bei seinem ersten internationalen Männerturnier den 3. Platz erkämpfte, wurde er bereits im Vorfeld von vielen als Favorit auf den Titel in der Gewichtsklasse bis 72 Kg gehandelt. 

In der mit 14 Teilnehmern stark besetzten Gewichtsklasse ging es schon in der ersten Runde heiß her. Anders als im Jugend Bereich kann bereits nach der ersten Runde das Turnier zu Ende sein, da es im K.O. System mit Hoffnungsrunde durchgeführt wird. Das hieß, vom ersten Moment voll konzentriert auf die Matte gehen und keinen Gegner unterschätzen.

Lèon Zoltán Racz, zweifacher deutscher Vizemeister aus Sachsen wollte in diesem Jahr nach Gold greifen. Dagegen hatte der Münchner natürlich was und legte gleich los. Anthony kontrollierte den Kampf ab der ersten Sekunde. Im Boden konnte der Chemnitzer nichts entgegensetzen und verlor vorzeitig mit technischer Überlegenheit.

Mit dem Sieg erreichte der „erfolgreichste Ost´ler Ringer Ever“ das Halbfinale, in dem er Florian Scheuer aus Laudenbach (Nordbaden) gegenüber stand. 

Auch hier zeigte Anthony seine Klasse. Mit zwei Schulterwürfen und einem Ausheber erreichte er einen souveränen und ungefährdeten Sieg mit technischer Überlegenheit nach nur 2:18 Minuten Kampfzeit, das FINALE um die deutsche Meisterschaft. Die Vater-Sohn-Kombination ist ein Erfolgsrezept, die bereits viele Erfolge eingefahren hat. Gemeinsam gehen sie die Kämpfe durch und bereiten sich akribisch auf die Gegner vor. Auch der entscheidende Kampf wird wie immer im Vorfeld durchgegangen und ein Kampfplan aufgesetzt.

Im ersten Kampf musste sich der ESV´ler gegen Ayoub Bolakhrif vom KSV Krefeld (NRW) behaupten. Bereits vor drei Jahren stießen die Beiden auf der DM der A-Jugend aufeinander. Nach anfänglichen Druck des Krefelders beendete Anthony den Kampf noch in der ersten Runde mit zwei Schulterwürfen und 8:0 Punkten.

FINALE:

Mit Erik Löser vom RSK JK Gelenau aus Sachsen hatte es Anthony mit dem EM-Teilnehmer von 2016 zu tun. In der ersten Runde schaltete dieser Michael Klouceck vom SC Anger aus, wodurch Anthony gewarnt war und sich den ein oder anderen Tip von seinem bayrischen Teamkollegen holen konnte. Der Münchner kam gut in den Kampf und übernahm auch hier von Beginn an die Kontrolle und bestimmte das Tempo. Somit setzte er seinen Gegner unter Druck, der mit seiner passiven Kampfweise mit der Bodenlage sanktioniert wurde. Aus dieser Situation konnte er den Sachsen ausheben und ging zur Pause mit 3:0 Punkten in Führung. In der zweiten Runde wurde Löser etwas aktiver und versuchte einen Wurf, den der Ost´ler abfangen und kontern konnte. Das Trainerteam aus Sachsen legte in dieser Situation mit Vermutung auf Beinarbeit (die im gr.röm Stil nicht erlaubt ist) einen Protest ein. Dieser wurde aber nicht erhärtet und die Wertung mit einem zusätzlichen Verwarnungs-Punkt ging auf das Konto des Münchners. Im weiteren Kampfverlauf musste Anthony aufgrund einer Verwarnung wegen greifen der Finger, seine einzige Wertung im Turnier gegen sich hinnehmen. In der sechsten Minute drehte Sanders aber nochmal auf und machte mit einem weiteren Hüftwurf den Sack zu und gewann überlegen mit 10:1 Punkten. DEUTSCHER MEISTER mit einer Turnierbilanz von 33:1 Punkten

Nach der Ergebnisverkündung in der Mattenecke angekommen, wartete bereits der glückliche und stolze Trainervater auf seinen Sprössling. Doch Anthony hatte noch ein paar Körner übrig und schleuderte Aaron mit einem Überwurf auf die Matte. (Revanche, da Aaron dies mit Anthony bei seinem ersten DM Titel in der A-Jugend machte) Dann konnte ausgelassen der Triumph gefeiert werden.

…doch auch nicht zu lange. Denn der Preis seiner Leistung und des Erfolges war, dass es noch am selben Tag nach Heidelberg zum Trainingslehrgang der Männer Nationalmannschaft ging, zu der er vom Bundestrainer aufgrund seiner Entwicklung eingeladen wurde.

Auch in München verfolgte man eifrig den Ticker und fieberte mit, bis endlich das Ergebnis vom DM Titel übermittelt wurde. Von der Abteilungsleitung, dem Förderverein Ringen in München sowie von seinen Vereinskollegen und Trainingspartnern kamen postwendend die Glückwünsche Richtung Hemsbach.

#Stolzaufdich #miasanringainminga

Abt. Ringen

ESV München Ost e.V.